SOTA Einödriegel (DM/BM-258) – 1.121m

Am Gipfelkreuz

Den Einödriegel (DM/BM-258) in der Nähe des Naturparks Bischofsmais in Niederbayern, erreichen wir nach ca. zweistündiger Autofahrt von zuhause aus. Im Winter dient der Berg zum Skifahren, im Sommer sind Bergwanderer unterwegs. Im Rucksack sind der FT-817 verstaut, in der einen Seitentasche der 67cm lange Fiberglasmast, der übrigens nur 1,3kg wiegt, in der anderen das 10m lange RG58-Kabel und die daran angeschlossene 2x5m Litze. Ersatzkleidung und Getränke sind selbstverständlich mit dabei, auch führe ich ein Netbook mit (ebenfalls 1,3kg), da das QSO-Loggen damit schneller geht, als auf dem Papier. Auf hohen SOTA-Bergen bleibt das Netbook daheim. Wir folgen dem Wegweise Nummer 4, auch wenn sich danach leider herausstellt, dass es über den Hang direkt viel kürzer gewesen wäre – aber selbstverständlich auch viel steiler und damit anstrengender.

Nach einer ca. einstündigen Wanderung erreichen wir das Gipfelkreuz des Einödriegel (SOTA-Referenz: DM/BM-258) auf 1.121m.

Ich baue die Funkanlage auf und binde den Antennenmast an einen Baum. Beim Aufziehen des Drahtdipols passiert das Unglaubliche: Die Litze eines Dipolschenkels, die mit der Seele des Koaxialkabels verbunden ist, reißt ab. Die Konstruktion hat mehr als 20 Aktivitäten lang gehalten, nun habe ich sie abgedreht. Ein Taschenmesser habe ich nicht dabei, nicht mal ein Feuerzeug, mit dem ich das Koaxialkabel bearbeiten kann. Mit der gehärteten Spitze des Bergwanderstocks und einem Stein quetsche ich solange auf der Seele des Kabels rum, bis etwas von der Kupferlitze zu sehen ist. Die Litze wird mit dem Kabel verzwirbelt und vorsichtig hochgezogen. Ich kontrolliere das SWR und rufe „cq“. SM5MEK meldet sich als erste Station auf 12m und SV9IOI auf 20m als letzte Station nach 45min und insgesamt zwölf QSOs.
Über die Piste gehen wir gerade herunter und erreichen unser Auto. Zuerst wird mit dem Lötkolben das Kabel der Antenne wieder repariert, Spannungswandler 12V/230V im Kofferraum sei Dank! Ein spannender erster Berg während unseres dreitägigen Aufenthalts in Niederbayern.